stephanie-wagnerHallo Steffi, schön, dass Du an unserer neuen Interview-Reihe teilnimmst. Stelle Dich doch bitte kurz unseren Lesern vor. Wo lebst Du und wie sieht Dein (digitaler) Alltag aus? 

Danke für die Einladung zum Mitmachen! 🙂 Ich wohne in Hamburg und bin seit vier Jahren selbständig. Ich berate Unternehmer zu den Themen Kommunikation, Positionierung und Profilschärfung: Ich bin ein Verfechter von mehr Personality, Menschlichkeit und Herz im Business, sozusagen „Mehr Wert durch Emotionen“. Das mache ich in Einzelberatungen, Workshops und mit Vorträgen.

Digitale Angebote gibt es folglich bei mir nicht, weil ich den direkten Kontakt mit meinen Kunden brauche, um wirklich gut in meiner Arbeit zu sein. Ich überlege zwar immer mal wieder, ob ich nicht doch ein digitales Beratungsprodukt entwickle, entscheide mich aber immer wieder dagegen.

Der Hauptgrund dafür: Ich bin zwar begeisterter Smartphone-Nutzer, aber ich sitze eher ungern vorm Rechner. Das ist ein weiterer Grund, warum es keine digitalen Angebote von mir gibt. Nach spätestens zwei Stunden am Stück habe ich keine Lust mehr, stillzusitzen und auf einen Bildschirm zu starren. Deshalb mag ich übrigens auch lieber Bücher als E-Books und lieber Buchhandlungen als Amazon. 😉

Trotzdem bin ich mit Vergnügen in der digitalen Welt unterwegs und profitiere auch sehr von ihr: In erster Linie durch Social Media. Ich nutze Facebook (mit privatem  Profil plus Fan-Seite), Twitter, Instagram und Xing; ich habe einen Youtube-Kanal und ich blogge zu beruflichen Themen, vorwiegend zu Positionierung und meinem Lieblingsthema „Mehr Mensch ins Business“.

Ich nutze die digitale Welt vor allem zur Wissensbeschaffung und zur Kontaktpflege. Ich finde, gute Geschäfte beruhen in erster Linie auf guten Beziehungen zu Menschen, mit denen ich gerne Kontakt halten möchte. Und die Möglichkeiten, das zu tun und dadurch auch neue Kontakte zu knüpfen, finde ich großartig, mir ist aber wichtig, diese Menschen dann auch in der analogen Welt zu treffen.

Und ich nutze natürlich auch die Möglichkeiten, mich und mein Business zu präsentieren. Mein Bekanntheitsgrad und auch mein Suchmaschinenranking haben sich dadurch enorm verbessert, letzteres vor allem durch die Verknüpfung meiner Website respektive meines Blogs mit meinen anderen Social-Media-Accounts. 

Wie verlief Dein Weg in die digitale Welt? Wann hat er begonnen und welche für Dich wichtigen Meilensteine gibt es zu erwähnen?

Der Einstieg war vor 4 Jahren Facebook. Als Nächstes habe ich die Blogosphäre entdeckt, zunächst als Leser, dann habe ich selbst angefangen zu bloggen. Und über das Bloggen habe ich nicht nur meinen eigenen Schreibstil gefunden, sondern auch meine eigene berufliche Positionierung wurde im Laufe der Zeit durch das Schreiben immer klarer. 2013 kam dann Twitter dazu und das war ein weiterer Meilenstein, weil ich mir über gezielt ausgesuchte Accounts sehr viel neues Wissen vor allem zu beruflichen Themen angeeignet habe: Vom Umgang mit meiner WordPress-Seite bis zu Management-Themen.

Wie bist Du auf connect45plus und seinen Gründer, Uwe Matern, aufmerksam geworden und was motiviert Dich, an diesem Interview teilzunehmen?

Ich habe im Winter 2013 auf Facebook eine Antikältehilfe-Aktion für Obdachlose auf St. Pauli entdeckt. Uwe Matern war einer der Organisatoren und so haben wir uns an diesem Aktionstag kennengelernt, waren uns sympathisch und sind seitdem beruflich und freundschaftlich miteinander in Kontakt – mal digital, mal analog.

Wer oder was hat Dir besonders geholfen, Dir die digitale Welt zu erschließen und immer weitere Schritte zugehen? 

Neugier, Experimentierfreude und auch einfach die Notwendigkeit, mir bestimmte Bereiche (z. B. WordPress) zu erschließen. Und immer dann, wenn ich an meine Grenzen stoße – was vorm Rechner schon mal schnell passiert –, hilft es mir enorm, wohlwollende Menschen mit Ahnung von der Materie anrufen zu können, die mir dann aufs Pferd helfen. 😉

Wenn Du zurückschaust, wie sahen Deine digitalen Aktivitäten vor 5 Jahren aus? Und wie, denkst Du, werden diese in 5 Jahren aussehen?

Vor fünf Jahren waren sie im Beruflichen vorwiegend auf Emails beschränkt und im Privaten auf Facebook. IN fünf Jahren…? Ich habe keine Ahnung. Mal sehen, was es dann für digitale Angebote gibt und welche davon mich ansprechen.

Beschreibe uns doch ein wenig, welche Apps und Dienstleistungen Du so einsetzt. Und welchen Nutzen Dir diese ganz konkret bringen.

Ich nutze nur wenig Apps: Für meine Social-Media- und Email-Accounts, außerdem WhatsApp, einen Übersetzer, einen Wetterdienst und für ein paar Bildbearbeitungsprogramme wie NoCrop und Layout. Digitale Dienstleistungen nutze ich nur wenig: Manchmal Open Table und myTaxi. Ich bin allerdings ein großer Fan der TED-Talks auf YouTube: Du lernst immer was Neues, auch zu Themen abseits des Tagesgeschäfts und nicht zuletzt für die Performance der eigenen Vorträge.

Gibt es so etwas wie Deine Lieblings-App? Und wenn ja, welche ist das und was machst Du so damit?

Nö. 😉

Wenn Du in die Vergangenheit schaust, hat bestimmt nicht immer alles auf Anhieb geklappt bzw. zählen auch digitale „Irrwege“ zu Deinen Erfahrungen. Welchen aktuellen Tipp hast Du für unsere Leser diesbezüglich?

Nicht alles, was technisch machbar ist oder gerade gehyped wird, muss man auch zwingend für sich nutzen. Ausprobieren, was für einen selbst sinnvoll und angenehm ist und den Rest souverän ignorieren.

Du bist ja viel auch Online unterwegs. Was stört Dich bei Angeboten oder Anbietern im Netz, was findest Du gut und hilfreich?

Mich stören „hektische“, unübersichtliche und vollgepackte Websites, auf denen mich auf der Startseite schon gleich die Aufforderung anblinkt, einen Newsletter zu abonnieren 😉 oder wo ich irgendwelche Akustik-Features wegklicken muss. Und ganz schlimm finde ich Seiten, die im Einheitsbrei versinken, weil dort nur das in der jeweiligen Brache übliche Bullshit-Bingo steht: Von „kompetent“ über „nachhaltig“, „innovativ“ bis „lösungsorientiert“ usw.

Ich will wissen, wer die Menschen hinter einem Angebot sind; ich mag aufgeräumte, übersichtliche Seiten, die mir zeigen, wer da was macht und warum ich bei dem gut aufgehoben wäre, die optisch und textlich individuell gestaltet sind, aber ohne überflüssige Spielereien auskommen.

Liebe Steffi, ganz herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß auf Deinem digitalen Weg.  

Dankeschön, das wünsche ich euch auch.

In unserer neuen Interview-Reihe „Mein Weg in die digitale Welt“ stellen wir Menschen vor, die sich erst später in ihrem Leben den Zugang zu den neuen digitalen Medien erfolgreich erarbeitet haben. Dabei interessiert uns ganz besonders , wie genau sie es geschafft haben, wer oder was ihnen dabei geholfen hat und welche „digitalen Schritte“ sie als nächstes unternehmen wollen. Und natürlich sind wir auch auf den ein oder anderen Tipp gespannt, den sie an „Gleichgesinnte“ weitergeben möchten.